Safiye Can | Heimathafen, Offenbach am Main
Foto: Alain Barbero | Text: Safiye Can, Auszug aus „Rose und Nachtigall“ (Wallstein, 2020)
Im Land der Rosen und Nachtigallen
wurde eine andere zu der
die ich sein sollte.
Nun geschieht immer alles an Orten
an denen ich mich nicht aufhalte
man kann sich in einen Kilim
einrollen, in einer Tasse Kaffee ertrinken
einer Pusteblume um den Hals fallen
und losschluchzen.
Kurzinterview mit der Autorin
Was bedeutet Literatur für dich?
Safiye Can: Sauerstoff, Nahrung, Bildung, Freude. Und so viel Arbeit, dass es an Selbstzerstörung grenzt.
Welche Bedeutung haben Cafés für dich?
SC: Kommt auf das Kaffeehaus an. Ein Ort der Begegnungen, des Austauschs und bestenfalls des guten Schreibens.
Warum hast du den Heimathafen ausgewählt?
SC: Aufgrund des Namens und wegen des Bembels in einem der stylischen Regale.
Was machst du, wenn du nicht im Café bist?
SC: Ich fände eher die Frage interessant, was das Café macht, wenn ich nicht im Café bin.
BIO
Safiye Can, Lyrikerin, Autorin, Dichterin der konkreten und visuellen Poesie, Herausgeberin sowie literarische Übersetzerin. Die Lyrikbände der Autorin wurden kurz nach der Publikation zu Bestsellern.
Can leitet Schreibwerkstätten an Schulen und anderen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche im In- und Ausland, und sie ist Gründerin der Schreibwerkstatt Dichter-Club.
Sie ist Kuratorin der Zwischenraum-Bibliothek der Heinrich-Böll-Stiftung, wurde u.a. mit dem Else-Lasker-Schüler-Lyrikpreis und dem AMF-Preis für aufrechte Literatur ausgezeichnet, und sie ist als Gastdozentin tätig (u.a. Northern Arizona University/USA).
Sie ist Vorstandsmitglied der renommierten Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik: die horen, Mitglied bei der internationalen Schriftstellervereinigung PEN, ist ehrenamtliche Mitarbeiterin bei Amnesty International und setzt sich darüber hinaus stark für Tierrechte ein.
www.safiyecan.de
Letzte Publikationen:
Rose und Nachtigall, Liebesgedichte
Kinder der verlorenen Gesellschaft. Gedichte