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Fabian Lenthe | Café Dampfnudelbäck, Nürnberg

Foto: Alain Barbero | Text: Fabian Lenthe, Auszug aus dem Gedichtband „acedia“, (Rodneys Undergroundpress, 2021)

 

Als ich begriff
Weshalb man mich dazu ermutigte
Meine Schuhe selbst zu binden

War es bereits zu spät

 


Kurzinterview mit dem Autor

Was bedeutet Literatur für dich? 
Fabian Lenthe: Literatur ist ein Stück Freiheit. Insbesondere als Schriftsteller und Dichter, ist es das Einzige in meinem Leben, was ich freiwillig tue. Zu allem anderen wird man mehr oder weniger gezwungen, z.B., wenn man sich den Vorstellungen der Gesellschaft eines erstrebenswerten Lebens unterwirft, oder womöglich sogar Lust dazu hat. Ich spreche von dem Gründen einer Familie und den dazu notwendigen Voraussetzungen, oder sein Leben eben so zu führen, wie man es möchte, ohne dabei akuten Existenzängsten ausgesetzt zu sein. Das bedingungslose Grundeinkommen scheint mir da ein sehr vernünftiger Ansatz. Ich möchte gerne eine von mir sehr geschätzte Dichterin zitieren, Lütfiye Güzel, die in einem ihrer Gedichtbände schrieb:

„es ist nicht einfach

verrückt zu sein
& wenn man damit kein Geld verdient
dann ist es umso schwieriger“

(Lütfiye Güzel / bonus?)

Genau das ist der Punkt!

 

Welche Bedeutung haben Cafés für dich?
FL: Da muss ich ganz ehrlich sein und sagen, dass ich auf Grund meiner derzeitigen finanziellen Situation eher selten in Cafés gehe, außer ein überaus netter und sympathischer Fotograf kommt, macht ein großartiges Foto von mir und ermöglicht es mir so, zusammen mit einer wunderbaren Schriftstellerin, mich auf diesem Wege der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ich danke Alain und Barbara vielmals dafür!

Warum hast du Café Dampfnudelbäck ausgewählt?
FL: Weil es zufälligerweise nicht weit von mir liegt und das Ambiente hervorragend gepasst hat und vor allem, weil es meines Wissens nach, das einzige Café ist, das Stauder Pils serviert. Eine absolute Empfehlung eines befreundeten Dichters, Urs Böke.

Was machst du, wenn du nicht im Café bist?
FL: Ich schreibe, lese, sehe Filme oder schlafe. Ich habe in meinem bisherigen Leben gelernt mit sehr wenig auszukommen und bin ein absoluter Minimalist. Das betrifft auch meine Literatur. Mit wenigen, aber dafür den richtigen Worten versuchen direkt auf den Punkt zu kommen. Geschwafel braucht niemand.

 

BIO

Geboren 1985 und aufgewachsen in Nürnberg, lebt und schreibt ebendort. Veröffentlichungen in diversen Literaturmagazinen (MAULhURE, PressWurst, mosaik, ápostrophe etc.), schreibt derzeit an einem Roman. Sein vierter Gedichtband „acedia“ erscheint im Frühling 2021 bei Rodneys Undergroundpress.

Mehr Infos zu Lütfiye Güzel: https://luetfiye-guezel.tumblr.com/
Mehr Infos zu Urs Böke:
www.ratriot.de