Matthieu Garrigou-Lagrange | L’Estampe, Paris

Foto: Alain Barbero | Text: Matthieu Garrigou-Lagrange Übersetzung aus dem Französischen: Daniela Gerlach

 

Ich hatte einen kleinen Text über das Café l‘Estampe verfasst. Ich hatte ihn in den Tiefen eines Sofas geschrieben. Es war ein angenehmer Moment, denn ich nahm mir alle Zeit, die notwendig war, um die Worte zu wählen, die diesen Ort, den ich gern mag, beschreiben. Ich unterhielt mich mit mir selbst, das heißt auf eine eher dekonstruierte Art und Weise. Ich erzählte mir von dem sehr großen Schaufenster, das eine Membran zwischen der Straße und dem Inneren des Cafés ist. Dieser Ort, von seiner großen Seitenscheibe aus gesehen, lässt an ein Aquarium denken, denn das Innere ist blau-grün gestrichen, die Farbe des Wassers und der Algen. Wenn ich daran vorbeigehe, kann ich es nicht vermeiden, zu beobachten, was die Leute dort drin machen, als wären sie Fische.
Ich träumte auch so vor mich hin, über den Park der Buttes-Chaumont, der sich ganz in das Dekor einfügt; er ist der große Nachbar des l‘Estampe, ein vollständiger Bestandteil. 
Aber ich habe diesen kleinen Text verloren, unmöglich ihn wiederzufinden. Kein Wunder, meiner Meinung nach. Ideen dieser Art verschwinden, sie sind zu leicht, um an ihrem Platz zu bleiben. Das ist es, was in Cafés passiert, das Auftauchen und Verschwinden von Ideen, von denen die meisten davonfliegen, aber dennoch etwas übrig bleibt.

 


Interview mit dem Autor

Was kann Literatur?
Matthieu Garrigou-Lagrange: Literatur ermöglicht es, sich in andere hineinzuversetzen, vom Inneren heraus Figuren zu verfolgen und dadurch immer wieder die Erfahrung zu machen, dass andere nicht so denken wie wir. Jeder lebt in einem Universum, das etwas anders ist, als das seines Nachbarn. Sich das immer wieder vor Augen zu führen, bringt uns einander näher.

Wie wichtig sind Cafés für dich?
MGL: Cafés gehören für mich zu den Hochburgen der Zivilisation. Sie sind der Ort, wo man die wichtigsten Dinge tut: diskutieren, sich annähern, nachdenken. Sie sind die Plätze, wo sich selbst die Einzelgänger zusammenfinden.

Wo fühlst du dich zu Hause?
MGL: Überall, wo der Horizont offen ist. Das kann ein Appartement mit großen Fenstern sein, die Café-Terrasse mit Aussicht, ein Ufer an der Küste Lissabons. Aber es kann auch ein Wald sein, wo man ihn zwar nicht sieht, die Präsenz des Horizonts aber überall spüren kann.

 

BIO

Matthieu Garrigou-Lagrange ist Autor, Produzent und Journalist, er lebt in Paris und Lissabon. Er produziert und moderiert „Salle des archives“ für France Culture. Davor präsentierte er zahlreiche Sendungen: Une vie, une œuvre, La Compagnie des auteurs/ des œuvres, Sans oser le demander, Géographie à la carte. Zuletzt erschienener Roman: Le Brutaliste (L‘Olivier)

Juliette Mouquet | Boulangerie Bio Cézamie, Colmar

Foto: Alain Barbero | Text: Juliette Mouquet | Übersetzung aus dem Französischen: Daniela Gerlach

 

Cézamie

Es ist ein Ort, der von Gaumenfreuden und Freundschaft spricht. 

Es gibt dieses Streben nach dem Pflanzlichen. Immer auf die feine Art. Ein Fluss singt im Schatten der Bäume. Hinter der Glaswand.

Das warme Brot hinterlässt kleine, sonnenbeschienene Körnchen auf dem Tisch. 

Das Glas klirrt in unmittelbarer Zuneigung. Die Worte dürsten danach, einander zu begegnen. 

Und wenn wir uns vor dem, was da abbrennt, in Sicherheit bringen? Überhitzung der Kommentare hinter dem Bildschirm, in den schwarzen Rohren unserer verpuffenden Ausflüchte, die uns in unserem Übereifer einholen. 

Und wenn der Wolf nicht im Wald wäre, sondern in der klaffenden Wunde seiner Brache. 

Wir zeichnen mit unserem Lachen ein unsichtbares „Himmel und Hölle“. Wir hüpfen auf einem Bein von einem Tag zum anderen. Wir haben eine Vorstellung vom Himmel. Also werfen wir die Steinchen der Kreativität, um ihn zu erreichen. Ein Foto, ein Aquarell, ein Gedicht. Der Heißluftballon geistert herum. Wir müssen immer wieder neu anfangen. Wenn nicht sogar uns zufrieden geben. Aber wir würden die reine Freude verraten. Die vergängliche. Künstler zu sein.

 


Interview mit der Autorin

Was kann Literatur?
Juliette Mouquet: Literatur kann das Leben verzehnfachen und erlaubt uns den Zugang zu einer der fundamentalen Gesetze des Universums: der Expansion. 

Welche Bedeutung haben Cafés für dich?
JM: Sie sind Zwischenstopps für die reisende Schriftstellerin, die ich bin. 

Ich liebe es, in ihre Melodien einzutauchen, die Worte, das Klirren der Gläser, den Dampf der Kaffeemaschine und die Noten eines Liedes vermischen. Das inspiriert mich zum Schreiben. 

Ich liebe es, dort meine Mitmenschen zwischen zwei Welten zu betrachten, der sozialen und der intimen Welt. 

Ich liebe es, dort Wein zu trinken und Musikern zu applaudieren.

Ich liebe es, dort nicht mehr hinzugehen, um mich darauf zu freuen, wieder dorthin zurückzukehren.

Wo fühlst du dich zu Hause?
JM: In der Natur.

Mit ihr fing alles an vor 2,5 Milliarden Jahren, als die Bakterien begannen, das Sonnenlicht einzufangen, um Sauerstoff in die Atmosphäre abzugeben, großartige Photosynthese. Wir könnten ohne sie nicht existieren. Ich habe ein tiefes Bewusstsein für unsere Ursprünge und die gegenseitige Abhängigkeit der Lebewesen. Ich habe das Bedürfnis, mich mit anderen Leben und anderen Energien als den Menschen zu verbinden. Ich lege meine Stirn gern an einen Baumstamm, um das unmerkliche Pulsieren seiner Säfte zu spüren. Wenn ich den Kopf hebe, empfinde ich einen leichten Rausch und ein tiefes Gefühl der Demut. Ich glaube, das ist es, was man „Kommunion“ nennt.

 

BIO  

Juliette Mouquet ist Ingenieurin für Umweltgesundheit und Dichterin, Schriftstellerin, Reisende, Sängerin. 2014 gründete sie „La Poésie vagabonde“, eine literarische und humanistische Expedition, eine Mischung aus geleiteten Schreibwerkstätten und musikalischen Lesungen quer durch die ganze Welt. Sie hat acht Bücher und ein Album mit Pob-Folk-Songs veröffentlicht.

L’audace du sable, ihr achtes Buch und erster Roman, wurde für mehrere literarische Preise ausgewählt: Prix du Lys 2024, Prix André Malraux 2024 und Prix Lions 2024-2025.

Weitere Information: www.juliettemouquet.com

 

 

Léa Wiazemsky | Café Fleurus, Paris

Foto: Alain Barbero | Text: Léa Wiazemsky | Übersetzung aus dem Französischen: Yla von Dach 

 

Im Fleurus gibt es diese Geräuschkulisse um uns herum, wie sie in allen Bistros üblich ist, und die mir fast so lieblich vorkommt wie Vogelgezwitscher, so sehr hat sie mir eine Geschichte zu erzählen. 
Das Zischen der Kaffeemaschine, das Klappern der Gläser auf der Theke, das Klirren des kleinen Metalllöffels in der Kaffeetasse, den eine zerstreute Hand darin herumdreht, die geflüsterten oder etwas zu laut geführten Gespräche der anderen Gäste, die Geräusche von der Strasse her mit dem Lachen von Kindern, die aus der Schule kommen. Ich höre gerne hin, im Café, schaue mich gerne um. Denke mir gerne Geschichten aus, nähere mich dem Leben der Leute an, ohne dass sie es merken. Denn ist ein Bistro nicht an sich eine ganze Welt?
Auf diesem Foto schaue ich auf die Strasse hinaus, beobachte, was da passiert, was sich abspielt. Ich versuche, das Objektiv zu vergessen. Ich mag es nicht, fotografiert zu werden, mich zu zeigen. Allmählich fliegen meine Gedanken weg, ich entspanne mich. Ich denke an all die Cafés, die zu meinem Leben gehört haben. Ich habe oft das Gefühl, sie seien ein zweites Zuhause, ein Versteck. Ohne sie wäre das Leben ziemlich blass. Ich verdanke ihnen viel, den Bistros.

 


Kurzinterview mit der Autorin

Was kann Literatur?
Léa Wiazemsky: Für mich nimmt die Literatur einen zentralen Platz ein. Ich schwimme darin seit meiner Geburt, aufgrund meiner Familiengeschichte. Und doch habe ich lange gebraucht, bis ich mich ihr zu nähern wagte. Bis zu meinem vierzehnten Lebensjahr war es mir eine Qual, ein Buch aufzuschlagen. Ich war Legasthenikerin und die Letzte meiner Klasse. Dann kam, zur grössten Freude meiner Eltern, ein Aha-Erlebnis. Ein Buch in der Hand zu halten, bereitet mir heute eine unvergleichliche Freude. 

 

BIO

Mein erster Beruf, bevor ich Schriftstellerin wurde, ist jener der Schauspielerin. Ich übe ihn immer noch mit Freude aus. Immer diese Beziehung zu den Wörtern.

Barbara Kadletz | Café Kosmos, Wien

Foto: Alain Barbero | Text: Barbara Kadletz

 

Man ist ja immer auf der Suche nach dem perfekten Lokal. Bei mir ging das sogar so weit, dass ich mir – Privileg des Teilzeitautorinnendaseins – meines kurzerhand in einem Roman her-erschrieben habe. Es heißt „Im Ruin“ und ich hoffe, dass ich es niemals finden werde, denn wie betrüblich und öde, wenn meine Suche jemals zu Ende ginge … 
Kaffeehäuser sind Lebensabschnittsbegleiter. Früher war ich gerne in Lokalen, wo der Kaffee wie Medizin schmeckte und die Kellner unfreundlich waren. Dazwischen versteckte ich mich in Dependancen lokaler Bäckereiketten, geborgen im Schutz ihrer anonymen Konformität. 
DasKosmos ist mir zufällig passiert, irgendwann war es auf einmal da. Zwei Mal am Tag bin ich daran vorbeigeradelt. Einmal sehr schnell in der Früh. Und einmal sehr langsam am Abend. Irgendwann bin ich dann einfach abgestiegen und habe einen Zwischenstopp eingelegt. Der dauert jetzt erstmal einen Lebensabschnitt lang an.

 


Kurzinterview mit der Autorin

Was kann Literatur?
Barbara Kadletz: Mich sortieren, beflügeln, euphorisieren, nerven, stressen, lähmen & meine Miete bezahlen.

Welche Bedeutung haben Cafés für dich?
BK: Fluchtmöglichkeit & Rückzugsort, Versteck & Gegenalltag. Ein Leo in allen Lebenslagen.

Wo fühlst du dich zuhause?
BK: Im Kaffeehaus. Unter Wasser. In Erinnerungen. In Texten. In Musik. Auf Tanzflächen. In Filmen. In der Popkultur. In guten Momenten. Im Sommer.

 

BIO

Barbara Kadletz lebt und arbeitet als Buchhändlerin und freie Autorin in Wien. Wenn sie nicht dabei ist, die Bücher anderer zu verkaufen, schreibt sie an eigenen Texten oder spricht über Literatur – als Moderatorin, Rezensentin oder im wöchentlichen Blog »Das Buch zum Wochenende/BZW«. 2. Platz beim FM4-Literaturwettbewerb Wortlaut 2018, Bezirksschreiberin Wien Mariahilf 2021. 
Publikationen: »Im Ruin«, Roman, »Schattenkühle«, Roman, (Edition Atelier, 2024), »Falten im Anthropozän« Schultz & Schirm, 2022, »Eurostar« Kaiser Verlag, 2020 (beides Theaterstücke mit Ursula Knoll). 

Isabelle Germain | La Coupole, Paris

Foto: Alain Barbero | Text: Isabelle Germain | Übersetzung aus dem Französischen: Daniela Gerlach 

 

In der Mitte eines Arbeitstages eine Pause im La Coupole. Eine Pause, um sich in Pose zu werfen oder auch nicht? In die Ferne schauen, ins Objektiv blicken, lächeln, eine ernste Miene aufsetzen, entspannt wirken, den sehr diskreten Anweisungen von Alain folgen oder nicht folgen? 
Ich kann mein Bild nicht von dem trennen, das mit meinem Engagement als Journalistin und Autorin verbunden ist: der Medienlandschaft einen feministischen Blick auf die Aktualität aufzuprägen (in LesNouvellesNews.fr). Den Blick ändern, den die Medien auf die Feministinnen haben. Feministinnen haben nun mal  schlechte Presse. „Ich bin keine Feministin, aber …“, sagen immer noch zu viele Menschen – und demonstrieren das Gegenteil im Satz, der darauf folgt. Die französischen Medien haben den Feminismus zu etwas Schändlichem gemacht. Sehr lange Zeit haben sie Feministinnen nur spärlich gezeigt und sie als hysterisch dargestellt. Ich erinnere mich an ein langes Video-Interview für einen nationalen Fernsehsender Anfang der 2000er Jahre, nach einer Untersuchung und einem Buch über die geringe Sichtbarkeit von Frauen in den Medien. Der Journalist versuchte mich auf die Palme zu bringen. Ohne Erfolg. Ich antwortete ruhig, mit Zahlen und Fakten … Bis zu dem Punkt, an dem er schließlich sagte: „Aber regen Sie sich auf!“. In seiner Reportage wurde nur eine ganz kurze Sequenz dieses Interviews festgehalten. Ich bin nie als „gute Kundin“ betrachtet worden, von diesen Medien, die Feministinnen nur für ein Spektakel heranziehen, in dem sie als Punchingball dienen. Ein mise en abyme der Unsichtbarkeit des Feminismus und derer, die sich zu ihm bekennen. Lächeln, wütend sein, ein entspanntes Gesicht aufsetzen, nachdenken? Wie kann man auf einem Foto sagen, dass der Feminismus ein politischer Kampf ist? 

 

Interview mit der Autorin

Was kann Literatur? 
Isabelle Germain: Einen anderen Blickwinkel bieten, die Sichtweise ändern, neue Fragen aufwerfen, falsche Evidenzen  einreißen. Immer einen Schritt zur Seite machen, nachdem man geschrieben hat. Und nochmal anfangen … Oder auch nicht. 

Welche Bedeutung haben Cafés für dich? 
IG: Sie sind vor allem Orte der Begegnung. Ob berufliche oder freundschaftliche Treffen, sie symbolisieren die Öffnung gegenüber anderen, die Versprechen angenehmer Momente oder schöner Projekte. Ich mag die geschichtsträchtigen Pariser Cafés. Ich sehe gerne die Touristen in Entzücken geraten. Sie erinnern mich an das Glück, das ich habe, in Paris zu leben. 

Wo fühlst du dich zu Hause? 
IG: Überall, wo ich mich mit meinem wertvollen kleinen Computer niederlassen kann. Ein Zug, ein Hotel, eine Sofaecke, unter einem Baum, im Schatten eines Sonnenschirms. Ich fühle mich in diesem Gerät zu Hause, das mein Berufsleben und einen Teil meines Privatlebens enthält, und das mich mit dem globalen Dorf verbindet.

 

BIO

Isabelle Germain ist Journalistin und Autorin. Nach einer über 25jährigen Laufbahn in den Bereichen Wirtschaftspresse und politische und allgemeine Information, gründete sie die Nachrichten-PlattformLesNouvellesNews.fr., le regard féministe sur l’actualité“ (der feministische Blick auf die Aktualität). Sie war Vorsitzende des Journalistinnen-Verbandes (2001-2006) und Mitglied des Rates für die Gleichstellung von Frauen und Männern (2013-2016).
Sie schrieb: Si elles avaient le pouvoir… Larousse Collection (2009), 18 ans Respect les filles ! mit Isabelle Fougère und Natacha Henry, la documentation française (2009), Le Dictionnaire iconoclaste du féminin mit Annie Batlle und Jeanne Tardieu, Bourin Editeur (Februar 2010), Journalisme de combat pour l’égalité des sexes. La plume dans la plaie du sexisme, LNN édition (2021).

Elisabeth Wandeler-Deck | Caffetteria am Limmatplatz, Zürich

Foto: Alain Barbero | Text: Elisabeth Wandeler-Deck

 

horche auf die Geräusche beim sachten Berühren der einen Lippe durch die andere beim Sprechen des leisen mmmm dann Aufreissen des Zwischen der Lippen das Hindurchströmen des starken Luftstroms aaaaa ich horche den Ort. Diesen Ort. Diesen mir lieben Ort Caffetteria am Limmatplatz. Es entsteht im Lauschen Horchen, da. mf. Die Kaffeemaschine, sie zischt. 

Es ist schon halb drei. 

Spreche das Klingen nach, die Geräusche aus und dann weiter bis knapp vor das Ausklingen hin, genau an den schmalen Rand der Kaffeetasse. 

Ich höre zu. Ich sag etwas. 

Soll ich, soll ich nicht, ich schiebe die Zeitung zur Seite, notiere ein Wort bloss. ppp. Schreiben. 

Da, Hagel, die Frau auf der Sitzbank im Kaffee streicht über ihre Arme, stösst den einen Ärmel zurück, den andern, zuerst den linken über die zarte, schön bebilderte Haut des linken Arms, bis er wild gerafft erscheint, dann wendet sie den Kopf zur Strasse hin, die Rosenknospen im Dauerregen, nicht aufspringen können, woher wir alle, ja, auch ich, sage ich laut, ins Kaffee hineinlinsen, die erinnerten Gebäckstücke, wo ins Kühlgestell lege meine Wörter bei zurückgeschobener gläserner Schutzscheibe gespiegelte Morgensüsse, mit Hagelzucker Bestreutes, Eingeräumtes, werden, verzehren, ablecken, zerstechen, zerschneiden, beobachten, entzücken, nicht nichts. 

Hagelzucker ff, eingewickelt in Seidenpapier gar. 

Gebäckstücke bestreut. Wendet sich vom Kaffee ab. Gebäckstücke beraten. Jemand kann immer. Content eben. Vermisste salonfähig, sie, auch sie. 

Hagelzucker mp

Pause bin müde, wo leg mich hin, wo sind meine, pflücke Sommerzitrone. 

Hagelzucker. p. 

Man hätte sich, einander, etwas, vielleicht knapp vor einem Sagen, Sprechgeräusche, mf, Stille, dann erneute Sprechgeräusche, rhythmisch, decrescendo, crescendo, davon später. Ich alte Frau. 

Pause. 

Und. 

Wie geht es dir. 

Es ist schon halb drei. 

Abgrund. Der Kommata womöglich Punkte Fragezeichen, dem Anheben Absinken der Satzmelodie folgen.

 


Kurzinterview mit der Autorin

Was kann Literatur? 
Elisabeth Wandeler-Deck: Literatur (?) kann (manchmal) nicht können / will (vielleicht) nicht könnend (welche) Regeln überschreiten, das Überschreiten feiern, in der Überschreitung Sprache feiern, zu feiern geben, Literatur, als Literatur, kann daher die Überschreitung in ihrem Werden, dem Geschehen der Aufmerksamkeit aussetzen. Leuchten, beleuchten kann Literatur können und noch manches kann sie, kann sie nicht. Möglicherweise. Möglicherweise kann sie manchmal, manchmal ist sie ängstlich, will sich anlehnen, möchte gefeiert werden … Sie kann gar nichts, es geschieht dieses Schöne, dieses schöne Nicht. Literatur ein Menschenkunstding. 

Welche Bedeutung haben Cafés für dich? 
EWD: Cafés sind Inseln, wo auch immer. Knoten, wie denn. Sie unterbrechen, was auch immer. 

Wo fühlst du dich zuhause? 
EWD: Das ist die Frage der Fragen. Wenn ich sie nicht stelle, dort, wo ich bin, weiss ich es. Zürich, Maggia, Kairo, Visby, Zürich. Und sobald ich gefragt werde, ob ich mich in Zürich Affoltern zuhause fühle, wird mir konfus – was meinst du, der/die frägt, mit dieser Frage.

 

BIO

Elisabeth WANDELER-DECK (*1939) lebt in Zürich-Affoltern und anderswo.
Ursprünglich Architektin und Soziologin/Gestaltanalytikerin. Als Schriftstellerin zahlreiche Buchveröffentlichungen sowie Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften (zuletzt ZEITZOO und IDIOME sowie LICHTUNGEN, DAS NARR) und im Netz (u.a. SIGNATUREN). Bildtextarbeiten. Szenische Arbeiten. Als improvisierende Musikerin und mit ihren Texten Mitglied des Improvisationsquartetts bunte hörschlaufen. Zusammenarbeit mit Komponistinnen, Musikern. Einmal entstand in Film. Veröffentlichungen u.a.: VERSIONENLUST, ECHO, Edition Howeg 2022; ANTIGONE BLÄSSHUHN ALPHABET SO NEBENHER, Ritter 2022; Füllflächen für Geräusche: ab 09.10.2023, Klingental 2024.

www.wandelerdeck.ch 

Tristan Ranx | Le Progrès Marais, Paris

Foto: Alain Barbero | Text: Tristan Ranx Übersetzung aus dem Französischen: Daniela Gerlach

 

Wenn ich mich recht erinnere, als ich Gymnasiast war, hatten wir unser Café, etwa wie unser „QG“, Stammcafé, und ich nehme an, das ist nicht eine rein französische Tradition, denn diese Café-Kunst wird in Europa und außerhalb geteilt, außer in England, wo die Pubs gegenüber Gymnasiasten offensichtlich feindlich eingestellt sind.

Traditionell gab es, lange vor den Cafés, die Tavernen; wie Perez-Revertes Figur Hauptmann Alatriste, der die Taverne „des Türken“ in Madrid besuchte, die sich nicht von den Tavernen der drei Musketiere unterscheidet. 

Ein Café ist eine Universität „in taberna“, man lernt dort alles, das Beste wie das Schlechteste, was immer am besten zusammenpasst, genau wie Alkohol und Poesie, die Trunkenheit und der Roman, indianischer Rauch, die Schwaden des Film noir, der Jazz und der Ohrwurm.

Das Le Progrès ist mein aktuelles Café und hier erfahre ich immer das Beste und das Schlechteste, Verführung oder Abwesenheit, Abenteuer oder Langeweile, und die kommenden Nächte, so wie die, die in der Vergessenheit der Pariser Partys verbracht wurden.

Le Progrès ist ein literarisches Café, wenn man so will, wie alle Cafés, denn in allen Cafés gibt es Verrückte und Betrunkene; selbst wenn sie Heraklit oder Platon heißen, sind sie weder deren Avatare noch deren Schüler.

Ein Café muss zuerst ein Pfeiler sein, eine Stütze, ein Fels in Raum und Zeit. Stellen wir uns vor, es handelte sich um das Tigillum Sororium des Janus-Kultes, Janus, der Gott des Anfangs und des Endes, der Wahlmöglichkeiten und Ausgänge. Die Worte „Approche, Approche“ (Komm näher, komm näher!), die sich virtuell hinter der Bar befinden, scheinen auf eine Art Verflechtung zweier Universen hinzuweisen, die für die Wagemutigen sichtbar sind. Das Verb „approcher“ (annähern) meint „im Begriff sein, an einen Ort zu gelangen“. Das ist der Grund für den „Progress“. 

Das Le Progrès ist meine „Taverne des Türken“ und auch, wenn ich dort nicht auf Quevedo treffe, so finde ich dort Musen, Vorübergehende und Menschen guten Willens, Anonyme, Freunde und Phantome. 

 


Interview mit dem Autor

Was kann Literatur?
Tristan Ranx: Die Literatur bewirkt, in den allermeisten Fällen, nichts, nicht mehr als Erdnüsse zum Aperitif. Aber im besten wie im schlimmsten Falle, kann sie die Zukunft beeinflussen, verändern, erschüttern und entflammen. Dafür braucht man keine Preise oder kritische Anerkennung. Kleine Romane wie Tarzan oder Zorro können, wie Umberto Eco bemerkte, moderne Mythen für die kommenden Jahrhunderte schaffen, dort wo bewundernswert gut geschriebene Literaturpreise innerhalb von sechs Monaten im Papierkorb landen werden. 

Welche Bedeutung haben Cafés für dich?
TR : Die Cafés, seit der Französischen Revolution, wo die Ideen der Aufklärung verdeckt zirkulierten, die Cafés von Turin und Genf, wo Garibaldi die Einigung Italiens vorbereitete, die dadaistischen Cafés von Zurich, die Schwabinger Cafés in München, wo Otto Gross Gusto Gräser und Erich Mühsam traf, die Cafés von Buenos Aires, wo Che Guevara lernte, die Voraussetzungen für seine revolutionäre Bestimmung am Schopfe zu packen. Unter diesen Umständen sollten Cafés in jedem Land der Welt verboten werden. Und in Wahrheit sind sie das bereits, denn nach und nach verschwinden sie, werden durch Pappbecher-Filialen und Überwachungskameras ersetzt. 

Wo fühlst du dich zu Hause? 
TR : In einem Café in Belgrad, Budapest oder Cluj-Napoca, unter anderen Cafés und anderen Städten, mit „Le Mondes des Ā“ von Vant Vogt vor mir. (ich habe vor, es wieder zu lesen)

 

BIO

Tristan Ranx ist ein französischer Schriftsteller und Journalist. Er studiert Geschichte an der Pariser Universität VII. Er wohnt in Transsilvanien, wo er an der Universität Cluj Napoca den Zirkel von Professor François Breda (Breda Ferenc) – genannt „der letzte Transsilvanier“,   spezialisiert auf ungarisches Theater – kennenlernt und regelmäßig besucht. 2016 erhält er mit seiner These über den Mythos von Eldorado ein Doktorat für Geschichte an der Universität von Oradea.

Er beginnt für verschiedene Zeitschriften wie Supérieur inconnu und Bordel zu schreiben, sowie Artikel für Libération, Standard, Chronic’art Technikart und Transfuge. 2009 veröffentlichte Ranx seinen ersten namhaften Roman La cinquième saison du monde über die letzten Piraten der Adria in Fiume 1919. In seinem Schreiben zeichnet er sich durch das Verflechten von Abenteuer und Reisen, Gelehrtheit und Immersion aus, vor allem in Nuevo Dorado (Gallimard, 2021), wo er die Suche nach der goldenen Stadt als Bericht einer Reise erzählt, die durch die äquinoktialen Wälder von Guyana führt, auf den Spuren der Eroberer.

Tristan Ranx spielt auch heute noch eine aktive Rolle durch seine literarischen Chroniken im Transfuge Magazin. 

Yla von Dach | Café Tabac, Paris

Foto: Alain Barbero | Text: Yla von Dach

 

Es sieht nach nichts aus, dieses Café. Kein überbordender Kunstblumen-Blickfang für Touristen, klick, klick, keine smarten Kellner – simple Metallhocker anstelle der geflochtenen Edelstühle, rote Metalltischchen. Eine aus Covid-Zeiten herübergerettete Holzterrasse, immerhin. 

Aber der Name! 
»Café Tabac«! Ist das ein Name?
Ein »Café Tabac« gibt’s in jedem Kaff auf dem Land, neben der Kirche, in den verlorenen Weiten Frankreichs. 
Hier sind wir in Paris. Montmartre. In einem »Café Tabac« von überall und nirgends, das sich mit der Gattungsbezeichnung begnügt. 
Das »Café Tabac« par excellence?

Der Kaffee ist ausgezeichnet, auf dem Flat White, dem Cappuccino lächelt ein Herz, eine Blume, fein geschwungener Milchschaum, das Auge freut sich, der Gaumen geniesst. Alles ist einfach und von vorzüglicher Qualität: Tee, Pasteis, hausgemachtes Gebäck, leckere Mittagsplättchen, klein, aber fein. 
Der Charme entfaltet seine Wirkung in dem, was flüchtig und beständig bleibt: in dem, was serviert wird, in denen, die es servieren, und natürlich: in den Gästen. 

Sie kommen, gehen, kommen wieder… Nach und nach filtert der Blick die bekannten Gesichter, man bleibt diskret, lächelt sich zu, grüsst allmählich, leichtes Nicken, wechselt ein paar Worte, Bonjour, wie geht’s?, mit einem breiten Lächeln, man sieht sich wieder, Herzlicheres kommt ins Spiel, Sympathien bahnen sich den Weg an die Oberfläche, geben sich vorsichtig, dann freimütiger zu erkennen. Noble Zurückhaltung, aber ungezwungen.
Man wird miteinander bekannt. 
Staunt. 
Verwandtschaften kommen zum Vorschein, von denen man keine Ahnung hatte, etwas in uns hat sie aber längst wahrgenommen, man weiss nicht was: Dieses Sensorium übersteigt den Verstand. In einer unbekannten Tiefe unserer selbst angesiedelt, gleicht es diesem »Café Tabac«: unscheinbar, weder Glanz noch Glitter, aber effizient! 
Ganz unauffällig bahnen sich Café-Freundschaften an.
Ganz unauffällig, sehr zart, webt sich ein Netz im Alltag, von dem ein Duft der Zugehörigkeit ausgeht.
So zurückgezogen, ja einsam man anderweitig auch sein oder sich fühlen mag, hier findet man sich auf subtile Weise mit der Welt verbunden. 

 


Interview mit der Autorin

Was kann Literatur? 
Yla von Dach: Literatur schärft auf vielerlei Ebenen das Gehör: Während wir lesen oder übersetzen, lehrt uns ihre Musik das Horchen. Sie kann uns aus uns herausholen, in uns hineinführen. Uns aus den Spurrinnen unserer Ideen herauslupfen, uns in tiefe Gewässer unserer selbst abtauchen lassen, in nie gedachtes, nie in Worte gefasstes Unbekanntes. Sie kann Leben retten. Sie kann Leben kosten. Die Welt kann sie nicht retten. Sie kann unendlich neue Horizonte eröffnen, bis an die Grenze des Denkbaren am Rand einer Stille, die immer grösser sein wird.

Welche Bedeutung haben Cafés für dich? 
YvD: Das Café war für mich zuallererst eine »Pariser Spezialität«, der erste Ort, an dem die fremd Angekommene Wurzeln schlug. Ich fühlte der Stadt auf den Puls, kam als die Unbekannte daher, doch bald schon als jemand aus dem Quartier, den man begrüsste, wenn sie eintrat. So wunderbar, dieser Empfang, der aus der Anonymität herausholt, ohne irgendwas sonst zu verlangen! Das war genau der Schwimmring, den ich brauchte, um die ersten Monate im Stadtozean nicht unterzugehen. 
Und jetzt? Vielleicht hat mich das Café mehr zur Pariserin gemacht als vieles andere. Das Café als ein Ort, an dem alles möglich ist: konzentrierter Rückzug und unerwartete Begegnungen, stumme Verbundenheit mit der Welt und leichtfüssig wärmende Geselligkeit.

Wo fühlst du dich zu Hause? 
YvD: Da, wo ein Ort etwas ausstrahlt, das in mir eine gewisse Resonanz findet, kann das Gefühl, zu Hause zu sein, zu wachsen beginnen wie ein Pflänzchen auf einem günstigen Boden. Allerdings gibt es nicht wenige Orte auf der Welt, an denen dieser Spross wohl nicht gedeihen könnte…

 

BIO

Zunächst Lehrerin, dann Journalistin, Emigrantin, Übersetzerin und Autorin eines ersten Buches, dessen Titel die Feministinnen von damals entsetzte: Geschichten vom Fräulein (1982), ist Yla von Dach dem Charme von Paris, der tänzerischen Leichtigkeit des französischen Esprits (von damals…!) und dem Sirenengesang der französischen Sprache erlegen, die in der Tiefe ihrer Zellen vielleicht aus einem jahrhundertealten Schlummer erwachte, sollen ihre Vorfahren doch Hugenotten gewesen sein. Seit Jahrzehnten sowohl in Biel wie in Paris zuhause, hat sie zahlreiche Westschweizer Autoren vom Französischen ins Deutsche übersetzt und u. a. drei eigene Texte veröffentlicht, von denen keiner beansprucht, ein »Roman« zu sein. 

Farah Nayeri | The Pilgrm, London

Foto: Alain Barbero | Text: Farah Nayeri | Übersetzung aus dem Französischen: Georg Renöckl

 

Club Entropy
 
Es gibt einen kleinen Club von Autorinnen und Autoren, die damit prahlen, von Alain Barbero porträtiert worden zu sein. Ich gehöre dazu! Dieses Glück verdanke ich Alain und unserer gemeinsamen Freundin Corinne Maier, die eine begabte Autorin und ein angesehenes Mitglied des Clubs ist.
Meine Begegnung mit Alain findet an einem sonnigen Morgen in London statt. Wir treffen uns in dem Café, in dem ich schreibe: dem Pilgrm, das sich in einem lounge-artigen Raum eines Hotels in der Nähe des Bahnhofs Paddington befindet. Ehrlich gesagt bekomme ich ein wenig Herzklopfen, wenn ich daran denke, dass man mich vor dem Personal und den Kunden fotografieren wird. Ich stelle mir vor, wie Alain mit seiner ganzen sperrigen Ausrüstung ankommen wird: Scheinwerfer, Reflektoren, Stativ …
Stimmt überhaupt nicht! Alain kommt aus Belgien an, der Heimat von Hergé, ausgerüstet mit einem kleinen Rucksack. Mit seinen widerspenstigen Haarsträhnen und seiner Spiegelreflexkamera sieht er ein wenig aus wie der Held von „Tim und Struppi“. Wir setzen uns kurz draußen hin, um uns kennenzulernen und einen guten Cappuccino zu trinken. Er lächelt und ist nett: Ich bin beruhigt.
Die Aufnahmesession ist so leicht wie Alains Ausrüstung. Wir setzen uns gegenüber an einen kleinen Tisch und plaudern weiter, leise und diskret. Alain macht Foto um Foto, der Auslöser macht keinerlei Geräusch, die Menschen rund um uns bemerken nichts. Um die Stimmung aufzulockern, freut er sich laut angesichts jeder Position, die ich einnehme – „Ja genau! Sehr gut!“ –, auch wenn uns beiden klar ist, dass wir noch einige mehr brauchen werden, bis die Mission erfüllt ist.
Dutzende Aufnahmen später ist die Session zu Ende, das Mittagessen beginnt. Alain bestellt einen Teller mit Räucherlachs, dazu ein Glas Bergerac. Später begleite ich ihn bis zum Gitter des Hyde Park und bedanke mich bei ihm. Mit dem Fotoapparat in der Hand bricht Alain (alias Tim) fröhlich zur Anwerbung neuer Mitglieder für seinen Club auf.

 


Interview mit der Autorin

Was kann Literatur?
Farah Nayeri: Sie ermöglicht, uns unserer gemeinsamen Menschlichkeit bewusst zu sein.

Welche Bedeutung haben Cafés für dich? 
FN: Eine riesige: Wenn ich den Tag mit einem guten Cappuccino beginne, bin ich wesentlich besser konzentriert und wesentlich produktiver als in meinem Arbeitszimmer …

Wo fühlst du dich zu Hause? 
FN: In London und Paris, an beiden Orten. Das ist die beste aller Welten.

 

BIO

Farah Nayeri ist die Autorin von „Takedown: Art and Power in the Digital Age“, das 2022 in den USA erschienen ist. Die Kulturjournalistin iranischer Herkunft arbeitet seit etwa zehn Jahren für die New York Times, sie lebt in London und Paris. Farah war Korrespondentin für Bloomberg in Paris, Rom und London. Vor drei Jahren hat sie ihren Podcast „CultureBlast“ gestartet.

 

Brigitta Höpler | Café Am Heumarkt, Wien

Foto: Alain Barbero | Text: Brigitta Höpler

 

Das Rütteln vor der Stille

Die Kühlvitrine, stromgenährtes Wahrzeichen des Cafés.
Brummende Geräuschkulisse. Das Rütteln vor der Stille.
Manchmal gibt es zu Mittag Eintropfsuppe.
Und Augsburger mit Röstkartoffel.
Kindheitslieblingsessen.
Serviert auf angeschlagenen Marmortischen.
Hier bin ich kurz aus dem Spiel.
Die Risse in den roten Kunstlederbänken sind
mit Gaffa Tape geklebt.
Drei gold gerahmte Spiegel werfen einander Bilder zu.
An den Kleiderständern Vergessenes aller Art.
Eine blasse Tapete, rankende Blätter,
romantische Architekturandeutungen.
Und dazwischen ein kleines, schwarzes Loch.

 


Kurzinterview mit der Autorin

Was kann Literatur? 
Brigitta Höpler: Welten weiten.

Welche Bedeutung haben Cafés für dich?
BH: Orte, die zu meinem Leben gehören, seit ich 15 bin.
Meine Biografie könnte ich entlang von Cafés erzählen. 

Wo fühlst du dich zu Hause?
BH: In Städten, in Wien.
An Flüssen, an der Donau. 
In Worten, in meinen Texten.

 

BIO

Brigitta Höpler (*1966) lebt als Autorin, Kunsthistorikerin, Schreibpädagogin in Wien.
Sie ist Dozentin im BÖS-Berufsverband österreichischer SchreibpädagogInnen. Sie veranstaltet Ausstellungen, Lesungen und unterschiedliche Schreibseminare.
Ihre Projekte, Texte und Veröffentlichungen beschäftigen sich mit Kunst, dem Schreibraum Stadt sowie mit einer Poetologie der Alltagsbeobachtung. 
www.brigittahoepler.at